Gedenken am Gleis 17

  • Datum:

Veranstaltung am Mahnmal »Gleis 17«, Berlin-Grunewald, zum Gedenken an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen von Jüdinnen und Juden aus Berlin vor 83 Jahren

Die Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, das Land Berlin, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin und die Deutsche Bahn Stiftung laden Sie und Ihre Freund*innen herzlich zur Gedenkveranstaltung am Mahnmal »Gleis 17« am Montag, den 14. Oktober 2024, um 12 Uhr ein. 

Am 18. Oktober 1941, vor 83 Jahren, verließ der erste Berliner »Osttransport« mit mehr als 1.000 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Litzmannstadt (Łódź). Ab 1942 fuhren Deportationszüge auch vom Anhalter Bahnhof und vom Güterbahnhof Moabit ab. Ziele der Transporte waren Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager in Minsk, Kowno, Riga, Piaski, Warschau, Theresienstadt, Sobibor, Rasik und Auschwitz. 

Der promovierte jüdische Mediziner Julius Schoeps hatte sich 1891 als praktischer Arzt in Berlin niedergelassen. Nach Entzug seines Arzttitels gab er 1938 seine Praxis in der Hasenheide auf. Anfang Juni 1942 musste Julius Schoeps sich im Sammellager Große Hamburger Straße einfinden. Am 4. Juni 1942 wurde er mit dem zweiten »Alterstransport« nach Theresienstadt deportiert, seine 22 Jahre jüngere Frau Käte begleitete ihn freiwillig dorthin. Julius Schoeps starb am 27. Dezember 1942 an einer nicht behandelten Nierenerkrankung. Nachdem Käte Schoeps am 18. Mai 1944 von Theresienstadt nach Auschwitz verbracht worden war, verliert sich ihre Spur. Ihr Sohn Hans Joachim konnte 1938 nach Schweden emigrieren und kehrte 1946 nach Deutschland zurück. 

Insgesamt wurden bis zu sechs Millionen jüdische Kinder, Frauen und Männer Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden Europas, darunter mehr als 50.000 aus Berlin.


PROGRAMM 

Begrüßung: Dr. Andrea Riedle, Vorsitzende der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum 2024 und Direktorin der Stiftung Topographie des Terrors 

Grußwort: Guy Gilady, Gesandter der Botschaft des Staates Israel in Berlin 

Rede: Cornelia Seibeld, Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin 

Lesung: Beiträge von Schüler*innen des Schiller-Gymnasiums, Berlin 

Musik: Musikalische Umrahmung durch den Chor des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn 

Kaddisch: Rabbiner Chaim Michael Biberfeld, Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin 

Die Veranstaltung ist anschließend auch unter www.orte-der-erinnerung.de abrufbar. Wenn Sie an der Zeremonie teilnehmen, stimmen Sie zu, dass Foto- und Filmaufnahmen von der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum veröffentlicht werden dürfen.


Ständige Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum:

  • Haus der Wannsee-Konferenz 
  • Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen 
  • Denkmal für die ermordeten Juden Europas 
  • Gedenkstätte Deutscher Widerstand 
  • Topographie des Terrors

Kontakt: Sarah Breithoff, Koordinierende Assistentin / Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas / Georgenstraße 23, 10117 Berlin / Tel.: +49 (0)30-26 39 43 - 38 / staendigekonferenz[at]orte-der-erinnerung.de / www.orte-der-erinnerung.de

Was?

»… abgeholt!« 

Gedenken an den Beginn der nationalsozialistischen Deportationen von Juden aus Berlin vor 83 Jahren

Wo?

Mahnmal »Gleis 17«, S-Bahnhof Grunewald, 14193 Berlin

Wann?

Montag, 14. Oktober 2024, um 12 Uhr

Wie?

kostenfrei, ohne Anmeldung. 

Die Veranstaltung ist anschließend auch unter www.orte-der-erinnerung.de abrufbar. Wenn Sie an der Zeremonie teilnehmen, stimmen Sie zu, dass Foto- und Filmaufnahmen von der Ständigen Konferenz der NS-Gedenkorte im Berliner Raum veröffentlicht werden dürfen.